Dieter Matz - 1. Quartal 2024


Dieter Matz - Der Blog

Ausgabe 4/2024

Online seit 05.02.2024


Der HSV ist wieder da! Der Aufstieg wieder machbar, die Perspektive stimmt (mal) wieder. Hurra! Nur der HSV! Platz zwei ist wieder „fest“ eingenommen worden, und die nächsten Gegner sind (fast) alle machbar: Hannover 96 (ohne Ex-Nationalspieler Halstenberg, sah Rot am Sonntag), Rostock, Elversberg und Osnabrück. Nur zu Hansa Rostock geht es in die Ferne, ansonsten wird im Volksparkstadion gekickt. Und da es nun in Berlin bereits (!) den dritten Auswärtssieg in Folge gab, darf ja auch ruhig mal wieder zu Hause gewonnen werden. Der Erfolg im Olympiastadion war ganz sicher völlig verdient, auch wenn Hertha-Trainer Pal Dardai, den ich sonst sehr schätze, nach der 1:2-Niederlage seiner Mannschaft „stundenlang“ Märchen erzählt hat. Fünf Minuten mehr Sprechzeit bei Sky, und Hertha hätte die Partie doch noch gewonnen. Ernsthaft! Wie kann „Mann“ sich nur so schrecklich in die eigene Tasche lügen? Oder ist es ganz einfach nur die Angst um den Job?


Überhaupt wurde ja nach dem Kick in Berlin in meinen Augen sehr viel Blödsinn erzählt. Und ein Punkt ging mir dabei absolut auf den Zeiger: Schiedsrichter Daniel Schlager wurde gelobt und gelobt und gelobt. Von den Sky-Jungs, und auch von beiden Trainern. Tim Walter und Dardai. Die könnte ich zur Not ja noch verstehen, denn der nächste Unparteiische, der am kommenden Wochenende pfeift, sieht und hört ja mit. Und wenn sich dann ein Coach positiv über den 23. Mann äußert, dann bringt das gewiss Pluspunkte ein – auch ein Schiedsrichter ist ja nur ein Mensch und für nette Sachen immer empfänglich. Aber dass Schlager in so hohen Tönen gelobt wurde, ist mir tatsächlich unbegreiflich. Was hat dieser Mann für Augen? Die Berliner haben in Halbzeit eins gnadenlos auf alles getreten, was Beine hatte, zur Not auch dahin, wo kein Bein zu sehen war, aber der Herr Schlager hatte seine Gelben Karten ganz offenbar vergessen. Andere Kollegen hätten bei manchem „Ding“ eher Rot statt Gelb gezogen, aber der Herr Schlager winkte alles durch. Und ich dachte mir dabei, immer heftiger meckernd: „Wenn der Mann auch nur ein einziges Mal so brutal attackiert worden wäre, wie diese Leute hier heute es überleben mussten, dann hätte der mit Fußball und der Pfeiferei sofort aufgehört!“ Man, war der schlecht! Hoffentlich sehen sich die Herren Chefs (der Schiris) das noch einmal an und nehmen sich diesen Schlager mal zur Brust. In meinen Augen stimmte da etwas nicht. Dabei trägt dieser Herr das FIFA-Zeichen auf seiner Brust, das kann ich gar nicht glauben. Einen solchen Schiedsrichter kann man doch nicht auch noch international pfeifen lassen. Das geht doch gar nicht! Ein Wunder, dass sich kein HSV-Spieler an diesem Abend ernsthaft verletzt hat!


Nun ja, Daniel Schlager hat immerhin bei der 32-minütigen Unterbrechung in Berlin eine gute Figur abgegeben, das muss ich ihm mal lassen. Die „Sache Tennisbälle“ werde ich trotz allem nicht groß erwähnen, sollen die Jungs mal machen. Da sind die Klima-Kleber des Fußballs am Werk, die da zurzeit in den Stadien wüten. Ich, das muss ich an dieser Stelle zugeben, hätte dieses schauerliche Schau-Spiel in Berlin abgebrochen. Habe mich aber auch gefragt, wie es wohl wäre, wenn einfach mal weitergespielt worden wäre? In Hamburg lag ja auch einst eine Papierkugel auf dem Rasen, die ein Tor für Werder Bremen zur Folge hatte. . .


So gut, zum Fußball. Der HSV startete überraschend stark, die alte Dame Hertha stand nur hinten drin und spielte wirklich nur hin und wieder mit. Erschütternd. Mein Freund Bert rief mich in Halbzeit eins an und sagte: „Wenn der HSV gegen diese grausamen Berliner nicht gewinnt, dann sollten sie mal das Thema Aufstieg abhaken.“ Müssen sie aber nicht, denn sie haben ja gewonnen. Wobei die Partie ja mit einem Paukenschlag – noch ohne Ball - begonnen hatte: Robert Glatzel nur auf der Bank. Das aber war wohl total gerecht, denn der Torjäger hatte in der Wochen gesundheitliche Probleme und konnte teilweise nur individuell trainieren. Außerdem saß Ludovit Reis auch auf der Ersatzbank, das war ebenfalls eine kleine Überraschung. Oder sogar eine große?


Glatzel-Ersatz Andras Nemeth (er hat die Haare schön!) hatte in der 17. Minute eine dicke Chance, als er nach einer Traum-Flanke von Immanuel Pherai den Ball aus fünf Metern gegen die Querlatte köpfte. Muss aber drin sein, so ein dickes Ding! Und den Nachschuss verstolperte dann obendrein noch Laszlo Benes, sodass Berlins Stürmer Niederlechner noch auf der Torlinie retten konnte. Das hätte es schon sein müssen, das erste HSV-Tor an diesem Abend.


Auf dem Rasen nahmen die Unterbrechungen zu, es kam kaum ein richtiges und schon gar kein gutes Spiel zustande. Viel Pyro vor den 60 000 Zuschauern, 20 000 davon aus Hamburg (!), immer unheimlich viele Fouls, und dann war auch noch die Fahne des Assistenten kaputt. Die vielen roten, zauberhaften Fackeln im HSV-Block kosten wieder ordentlich, aber der Klub hat es ja. Tormöglichkeiten gab es kaum. Wenn mal etwas in der Luft lag, dann deshalb, weil es Standards gab. Auf Hamburger Seite waren dafür Benes und Jean-Luc Dompe zuständig, aber diese Schlumpf-Schützen hatten eine ziemlich breite Streuung, es war wohl zu dunkel! Ihre Bälle waren schlecht, teilweise ganz katastrophal geschossen. Fast immer auf den ersten Mann des Gegners, der die Kugel dann lässig abwehren konnte. Kann man so etwas eigentlich auch trainieren? Dann sollte Tim Walter mal damit beginnen. . . Noch ist die Saison nicht beendet!



Glück hatte der HSV in der 41. Minute, als Hertha die Chance zum 1:0 hatte. Rechtsflanke von Niederlechner, Tabakovic setzte sich im Kopfballduell gegen Ignace van der Brempt durch, doch der Kopfball aus zehn Metern flog lediglich an den Pfosten des HSV-Gehäuses. Daniel Heuer Fernandes wäre ohne Abwehrmöglichkeit gewesen, stand wie versteinert. Halbzeit.



Im zweiten Durchgang dann die verdiente HSV-Führung. Dompe bediente Miro Muheim, und der schoss aus 20 Metern mit seinem schwächeren rechten Fuß ein – haltbar. Aber zählte. Natürlich! Und dann kam Reese. Der Mann, der den HSV kürzlich ganz allein aus dem Pokal befördert hatte, ohne dass es Tim Walter auch nur ansatzweise bemerkt hätte! Und dieser Reese zog sofort auf – und davon. Er kreiste von links quer am HSV-Strafraum entlang, schoss dann aus 17 Metern – und Heuer Fernandes wollte seinem jungen Berliner Keeper-Kollegen Ernst auch mit einem Torwartfehler einen kleinen Gefallen tun. Er ließ den Ball prallen, sodass Tabakovic im Nachschuss erfolgreich war. Natürlich ein haltbarer Treffer, aber der zählte natürlich auch (62.). Obwohl, das muss ich auch noch anfügen, Sekunden zuvor bei diesem Tor links draußen (in der HSV-Hälfte) Dompe klar gefoult worden war. Aber auch dieses Foul hatte Daniel Schlager wieder großzügig übersehen, statt abzupfeifen. Hätte er Foul (das war es!) gepfiffen, hätte es dieses Tor (wohl) nicht gegeben.


So schien es dann auf ein 1:1 hinauszulaufen. Schien. Allerdings nur bis zur 82. Minute. Dann bediente der eingewechselte Ransford-Yeboah Königsdörffer ganz rechts den blitzschnell startenden Pherai, der unwiderstehlich an Berlins Karbownik vorbeizog und mustergültig flankte. In der Mitte spritzte der ebenfalls eingewechselte Reis an den Fünfmeterraum heran und köpfte aus sieben Metern ein. Ein Traumtor! Oder wie Sky-Experte Torsten Mattuschka befand: „Ein geiles Tor!“ Und das Siegtor. Heuer Fernandes musste danach nur noch einen Schuss meistern, und das tat er auch – im Nachfassen.



Nach dem Schlusspfiff lobte Tim Walter bei Sky: „Ludo hat brutale Energie ins Spiel gebracht, er wollte dieses Tor unbedingt. Und er wollte es damit auch dem Trainer zeigen. Ich bin glücklich, dass er wieder da ist, er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns." Reis sagte dann auch zu seiner Situation: „Ich will immer spielen, das ist klar, das will jeder. Und deshalb war ich auch etwas sauer. Aber ich respektiere die Entscheidung des Trainers. Und dann ist es echt geil, so zurückzukommen."



Und während Dardai später, wie bereits erwähnt, nur Märchen erzählte (ich kann es immer noch nicht glauben, dass er das auch alles ernsthaft meinte!), sprach Tim Walter Klartext: „Die lange Unterbrechung in der zweiten Halbzeit war schwierig für beide Mannschaften, aber wir haben das sehr fokussiert und konzentriert gemacht. Wir haben fast nichts zugelassen und waren das aktivere Team. Aber nach diesem Sieg sind wir klug beraten, weiter hart zu arbeiten, um dann auch unsere Ziele erreichen zu können.“

Lob gab es dazu später von einem Verlierer. Stürmer Florian Niederlechner sprach die Wahrheit, die in der Hansestadt wohl jeder gerne hört: „Hamburg ist mit St. Pauli zusammen die beste Mannschaft der zweiten Liga.“ Sollte er mal seinem Trainer erzählen. Mit Hamburg meinte der Bayer im Hertha-Trikot natürlich den HSV.


In Sachen Einzelkritik fasse ich mich kurz. Heuer Fernandes ist leider noch immer nicht in Bestform, aber vielleicht wird das ja noch – wenn er erst in Sachen Aufstieg so richtig gebraucht wird. Van der Brempt war nicht so konzentriert wie zuletzt, Guilherme Ramos war wieder voll da (Note zwei), Stephan Ambrosius mit leichten Schwächen, aber in Sachen Zweikampf okay. Muheim war in der Defensive nicht immer im Bilde – er kann es besser. Pherai war der beste Mann des HSV, auch wenn er die eine oder andere Pause in seinem Spiel einlegte. Benes kann mehr, sollte sich seine Fehler noch einmal auf Video ansehen und seine Lehren daraus ziehen, Jonas Meffert spielte wie immer (fast immer) solide, auch wenn ihm lange nicht alles gelang. Vorne hatte Bakery Jatta kaum eine erwähnenswerte Szene (völlig verdient ausgewechselt), Nemeth spielte so wie sonst Glatzel, was nicht unbedingt gut sein soll (sehr unauffällig), und Dompe deutete dann doch hin und wieder einmal an, was in ihm stecken könnte, wenn er bei 100 Prozent ist. Noch ist er es nicht. Aber es scheint bergauf zu gehen.



Aufwärts

Wie insgesamt für den HSV.

Aber eine kleine Sache habe ich noch zu diesem Spiel. Zum Schmunzeln. Berlins Fabian Reese, der bekanntlich lange verletzt gewesen ist und erst einmal wieder auf 100 Prozent kommen will, sagte ein wenig erschöpft in seinem Interview bei Sky: „Ich muss noch mit dem Haushalten ein bisschen Kräften.“ Na denn!



Zum Spitzenreiter. Im Topspiel besiegte der FC St. Pauli den Tabellenzweiten Greuther Fürth 3:2. Auch das völlig verdient, denn St. Pauli startete nach dem unglücklichen Pokal-Aus in der Woche furios. In Minute eins hätte Hauke Wahl das 1:0 köpfen können, schulterte den Ball aber nur ins Leere – Chance dahin. In Minute drei köpfte Oladapo Afolayan die Kugel aus acht Metern an die Querlatte, Pech! In Minute 16 legte Elias Saad quer ab zu Johannes Eggestein, der schoss freistehend aus elf Metern kläglich mit links genau auf Torwart Urbig. Es spielte nur eine Mannschaft, und das war der Tabellenführer.

Und der ging in der 30. Minute auch in Führung: Philipp Treu schoss aus 16 Metern auf das Fürther Tor, der junge Keeper Urbig ließ den Ball prallen, sodass Saad abstauben konnte – 1:0. Drei Minuten später riskierte Afolayan einen 16-Meter-Schuss, den der ehemalige HSV-Spieler Gideon Jung abfälschte – und drin der Fisch. Mit diesem Vorsprung hätte es eigentlich die Halbzeit gehen müssen, weil vom Tabellenzweiten nichts, aber auch wirklich nichts gekommen war, aber dann baute St.-Pauli-Schlussmann Nikola Vasilj den Gegner noch einmal auf: Abspiel, ich will das gar nicht erst bewerten, weil es mir ganz einfach nur noch und schon lange zum Hals heraus hängt, also Abspiel auf Fürths Hrgota, doch der konnte mit diesem Geschenk nichts anfangen, drosch die Kugel aus 16 Metern über das Tor! Unfassbar, aber wahr. Doch plötzlich waren die Süddeutschen im Spiel, und Sieb spielte an der Strafraumgrenze Karol Mets aus – nur noch 1:2 (44.). Halbzeit.

In der erhielt ich einen Anruf aus Lübeck: „Es ist ja bitter, dass man jetzt, nach einem so überlegen geführten Spiel, doch wieder ein bisschen zittern muss.“ Das stimmte. Und es durfte gezittert werden. Fürth traf zum 2:2. Asta schoss aus halbrechter Position an Marcel Hartel und Eric Smith vorbei in die lange Ecke (59,), sehr schön gemacht. Und irgendwie hatte St. Pauli auch um den Ausgleich gebettelt. . . Da ging nicht mehr viel. Hatte das Pokalspiel gegen Düsseldorf (darauf komme ich noch) zu viel Kraft gekostet? Fast schien es so. Aber auch nur fast.



St. Pauli bekam sie doch noch, die zweite Luft. Und obwohl es in Halbzeit zwei kaum eine große Tormöglichkeit gegeben hatte, hieß es in der 81. Minute doch noch 3:2. Der Sieg! Aljoscha Kemlein hatte halbrechts auf Höhe Mittellinie einen Ball abgefangen, bediente sofort den ebenfalls halbrechts vor dem GF-Strafraum stehenden Saad, der lief noch ein paar Schritte in den Strafraum und schoss den Ball (er drosch ihn eher!) beherzt in die lange Ecke, ein wunderschöner Treffer. St. Pauli war noch einmal zurückgekommen und hatte damit seinen Vorsprung an der Spitze ausgebaut. Wer will diese Mannschaft noch auf dem Weg in die Erste Bundesliga stoppen? Das kann wahrscheinlich St. Pauli nur noch selbst, aber das müsste ja nun wirklich nicht sein.



Vielleicht wäre ein Weiterkommen in das Halbfinale im DFB-Pokal da eher eine unwillkommene Abwechslung gewesen – vielleicht. Die Kohle hätte der Verein wahrscheinlich sehr, sehr gut gebrauchen können (welcher Verein nicht?), aber so können sich die Braunen jetzt nur noch auf den Aufstiegskampf konzentrieren. Hat auch etwas. Ich wollte ja noch kurz auf das Pokal-Aus gegen Düsseldorf kommen. Da hat für mich St.-Pauli-Ersatztorwart Sascha Burchert, der stets im Pokal ran durfte, eine ganz schlechte Figur abgegeben. Ich bin immer noch leicht geschockt, wenn ich an seinen Auftritt denke. Blutleer, möchte ich mal schreiben. Wenn ich ihn mit seinen dünnen Beinchen und den auf halb Sieben hängenden Stutzen immer mit dem Ball aus dem Strafraum heraus gehen sehe (und ich sehe es immer noch!), dann schaudert es mich. Noch heute, ernsthaft! Da war nichts von irgendeiner Körperspannung zu erkennen, das wirkte saft- und kraftlos, auch anteilnahmslos. Ich bekam am Tag nach dem Spiel einen Anruf von einem Freund (Klaus) aus St.-Peter-Ording, der entnervt sagte: „Dieser Torwort hat mich zur Weißglut getrieben. Der hat seiner Mannschaft mit seinen Alleingängen, und es waren allein seine Gänge, insgesamt mindestens eine Viertelstunde Spielzeit gekostet. Man, was war das für eine Vorstellung, das hätte der Trainer doch vorzeitig beenden müssen!“ Stimmt, aber ich habe Klaus auch gesagt: „Der Trainer will das ganz genau so, wie der Burchert das gespielt hat. Nur die Ruhe.“ Und Ende zu diesem Thema.



Trotz allem noch einen Satz zu Marcel Hartel, der zum tragischen Held dieser Pokalpartie wurde. Zwei Elfmeter verschossen, wie bitter. Ich hätte, weil Hartel ja schon zwei Strafstöße gegen die Fortuna (einen davon in Düsseldorf) verwandelt hatte, ihn höchstens gleich an erster Stelle (!) im Elfmeterschießen eingesetzt; und nicht als letzten Schützen. Aber das ist auch ganz allein die Sache von Fabian Hürzeler, an dem ich gar nicht erst herummäkeln will. Dass Hartel die Elfmeter verschoss, kann passieren, da mache ich (und hoffentlich auch Ihr) ihm keinen Vorwurf. Dass er im Spiel danach, jetzt komme ich noch einmal Greuther Fürth zurück, kaum zu sehen war (höchstens die letzten zehn Minuten ein, zwei Mal), liegt in der Natur der Sache. Alles ganz normal. Er wird noch Zeit benötigen, um diesen Rückschlag zu verarbeiten.



Und damit bin ich schon bei der Einzelkritik. Bitte erspart mir die Beurteilung von Vasilj, er hatte ja nichts zu halten. Über andere Sachen, die er so im Tor und auch davor auf das Parkett treibt und zaubert, sollen die St.-Pauli-Herren, die dort in verantwortlicher Position auf der Bank sitzen, urteilen. Die Dreierkette mit Wahl, Smith und Mets wirkte auf mich diesmal nicht sehr konzentriert, da gab es doch von allen drei Abwehrmännern den einen oder anderen Wackler. Souverän ist anders. Oder: Sie waren schon souveräner. Manolis Saliakas ist in meinen Augen noch immer nicht in der körperlichen Verfassung, in der er schon mal war. Warum das so ist (wenn es so ist), weiß ich leider auch nicht. Kemlein fiel lange Zeit nur durch etliche kleine Fouls auf, Hartel, wie gesagt, bis kurz vor Schluss gar nicht, und Treu war links der aktivste und somit beste Mittelfeldmann seines Teams.



Vorne war Afolayan wieder sehr aktiv, aber lange nicht so wirkungsvoll wie zuletzt. Eggestein hat einiges von seinen guten Spielen, die er im Herbst zeigte, eingebüßt – er muss von sich wieder mehr verlangen. Nicht von seinen Mitspielern, sondern von sich! Und Saad links war der Mann des Tages mit seinen zwei Toren, auch wenn mir nicht entgangen ist, dass auch ihm einige Sachen nicht gelangen, dass auch bei ihm etliche Dinge schiefgingen. Etienne Amenyido, der bereits in der 66. Minute für Eggestein kam, war diesmal ein (kleiner) Pluspunkt, weil er auch körperlich dagegenhalten konnte. Carlos Boukhalfa vergab in der 88. Minute recht kläglich das 4:2, als er allein auf das Fürther Tor zulief, dabei leider ein wenig einschlief und sich deshalb von Jung noch am Elfmeterpunkt einholen und stoppen ließ. Eine ganz, ganz bittere Szene. Ich mag gar nicht daran denken, wie es gewesen wäre, wenn es da noch 2:2 gestanden hätte.

So aber war der Jubel beim Schlusspfiff des guten, nein, sehr guten Schiedsrichters Florian Exner, der stets ruhig, sachlich und ohne Fehler auftrat, riesig. Völlig verdient. St. Pauli ist auch nach 20 Spielen noch immer ungeschlagen – welch eine großartige Leistung!

Zum Schluss noch zu einer großen Minus-Leistung: Wie krank muss einer sein (fast hätte ich aus Versehen geschrieben: ein Mensch), der einen solchen Knaller, wie er ihn nach dem 1:0 gezündet und geworfen hat, mit ins Stadion zu bringen? Wie krank? Oh man, wo sind wir bloß hingekommen?


Noch einen kleinen Abstecher in den ganz großen Fußball sei mir erlaubt. Borussia Dortmund spielt 0:0 in Heidenheim – mit Glück. Weil Kleindienst das leere BVB-Tor verfehlt. Was ist nur aus dem früheren Welt-Verein Dortmund geworden? Durchschnitts-Fußballer sind da am Werk, leider nur noch Durchschnitts-Fußballer. Hochbezahlter Durchschnitt. Apropos. Der FC Bayern ist auch sehr, sehr weit vom früheren FC Bayern entfernt, aber immerhin noch auf Rang zwei. Trotz allem, den Verantwortlichen sollte zu denken geben, was Felix Magath heute im Doppelpass gesagt hat. Er lobte zwar Trainer Thomas Tuchel hin und wieder, hob aber auch hervor: „Ihm ist es bislang nicht gelungen, aus diesen Spielern eine Mannschaft zu formen.“ Und genau deshalb ist es für mich auch kein Wunder, dass Bayer Leverkusen (immer noch ungeschlagen!) weiterhin an der Spitze thront. Der VfB Stuttgart hat sein kleines Zwischentief wieder abgelegt, was mich freut, die größte Überraschung ist für mich dieser Tage Werder Bremen! Diesen Klub hatte ich, das gebe ich zu, als einen der Absteiger getippt – wobei ich sicher nicht ganz alleine war mit dieser Annahme. Total überrascht bin ich aber auch von Aufsteiger Heidenheim, Coach Frank Schmidt ist ein kleines Phänomen – für mich schon jetzt der Trainer des Jahres. Ein bisschen Sorgen mache ich mir allerdings nach dem 2:2 gegen Hoffenheim um Niko Kovac. Ich hoffe sehr, dass die Wolfsburger nicht die Nerven verlieren – und ihren Trainer vor die Tür setzen. Hoffentlich nicht, denn ich bin von den Qualitäten des Niko K. absolut überzeugt, sowohl sportlich als auch menschlich.


So, das war es nun aber. Drückt weiterhin die Daumen, dass Hamburg in diesem Jahr die Aufstiegs-Stadt Fußball-Deutschlands wird, ich wünsche Euch eine großartige, erfolgreiche und gesunde Woche, alles Gute -

haut rein!



Dieter Matz
























Dieter Matz - Der Blog

Ausgabe 3/2024

Online seit 29.01.2024


Liebe Liebenden. Hätte wohl Brisco Schneider gesagt, alias Bastian Pastewka. Also, liebe Liebenden, Ihr werdet dem HSV auch diese Pleite – natürlich – verzeihen. Einmal HSV, immer HSV! Klar, darum geht es. Aber dieses erschütternde 3:4 gegen den Karlsruher SC war schon wirklich erschreckend. Es macht mich wirklich fassungslos, wenn ich so einen lächerlichen Auftritt sehen muss. Ich war diesmal im Stadion, saß auch trotz aller verkehrstechnischer Probleme rechtzeitig auf meinem Platz. Ich schreibe das deshalb explizit, weil es nach fünf Minuten ja schon 0:2 stand. Es kamen noch genügend Fans, die sich verwundert die Augen rieben, als sie auf die Anzeigentafel blickten. Ich habe dieses Elend live angesehen, aber ich blickte auch immer wieder total verwundert auf die Anzeigentafel. Und auf den Rasen. Da stand eine HSV-Mannschaft auf dem Grün, die gar nicht da war. So etwas habe ich nur ganz, ganz selten mal erlebt, aber dieses HSV-Team war gar nicht anwesend. Unfassbar. Sie wussten nicht, um was es ging. . . Sie wussten es einfach nicht.


„Eure Entscheidung für Investoren ist eine Entscheidung gegen uns!“

Dieses Plakat hing riesig fast über die ganze Nordkurve. Ein Aufreger, um den sich nach fünf Minuten niemand mehr kümmerte. Was dort unten auf dem Spielfeld passierte, sorgte bei jedem HSV-Fan für Kopfschütteln. Natürlich, beim ersten KSC-Tor kriegt Daniel Heuer Fernandes den Ball durch die Beine – so ein krummes Ding hält er sonst lässig, gibt die Kugel zurück zum Schützen und sagt: „Hier, Alter, versuche es noch einmal. . .“ Diesmal war er der Leidtragende. Bitter für ihn, bitter für den HSV, bitter für die Fans, und auch bitter für den ehemaligen KSC-Spieler Stephan Ambrosius, der erstens von Matanovic ausgespielt wurde, und der zweitens den Ball noch leicht abgefälscht hatte.


Beim 0:2 sah dann Miro Muheim ganz alt, weil er vom „alten“ Jung ganz lässig überlaufen wurde - Heuer Fernandes konnte daran nichts halten. Aber ausgerechnet der ehemalige St.-Pauli-Stürmer Matanovic schoss diese beiden KSC-Blitz-Tore. Beim zweiten Treffer setzte er sich gegen Ignace van der Brempt durch. Geschichten, die nur der Fußball schreibt – ein Ex-St.Paulianer. Matanovic hat man in den restlichen 85 Minuten (ohne Nachspielzeiten!) nicht mehr entscheidend gesehen, aber er hatte ja auch schon seine Pflicht getan. Weil sich der HSV noch im Tiefschlaf befunden hat. Und der Trainer am Rande? Er drehte oder würgte seine Flasche. Wie immer. Gemeint ist Tim Walter. Ich habe es mal beobachtet, meines Erachtens hat er mindestens abwechselnd zwei Flaschen an der Trainerbank stehen, die er dann munter austauscht, um ihnen den Hals zuzudrehen. Vielleicht deswegen, weil der eine Flaschenhals schon schnell heiß gelaufen ist, wenn er zum Würger wird! Dann muss eben ein gekühltes Exemplar her – und würgen, würgen, würgen.


Würgen ist das Stichwort, passend zu dieser (HSV-)Anfangsphase. Viele bekamen das große Würgen. Und einige in meiner Umgebung fragten erschrocken: „Sollte man jetzt nicht besser schon gehen?“ Ich hätte auf jeden Fall Verständnis dafür gehabt. Und ich gebe es zu: Für mich war diese Partie nach fünf Minuten entschieden. Nie hätte ich gedacht, dass der HSV noch in Halbzeit eins zwei (!) Tore schießt. Nie. Die Mannschaft wirkte auf mich total blutleer. Sie wussten von Beginn an NICHT, um was es in diesem Spiel für sie und den HSV geht. AUFSTIEG! Ich bin immer noch restlos fertig, wenn ich daran denke, ich kann es immer noch nicht fassen – eine solche kümmerliche und desolate Vorstellung.


Aber es hätte ja noch alles gut werden können. Nach Vorlage von Jean-Luc Dompe versuchte sich Robert Glatzel mit der Hacke aus sechs Metern – vorbei (16.). Laszlo Benes schoss aus 16 Metern, traf die Kugel aber nicht richtig (29.). Danach forderte Ludovit Reis, als der Ball im Seitenaus lag, die Zuschauer im Westen auf, Stimmung zu machen – aber die Fans erhoben sich teilweise von ihren Plätzen und winkte entrüstet oder auch nur abwertend ab. So kann es auch mal gehen.


Wie aus dem Nichts hieß es dann nur noch 1:2. Glatzel bediente Benes, der lenkte grandios sofort weiter in den Lauf von Bakery Jatta, und der schoss zentral aus 11,5 Metern ein. Ein tolles Tor! Und eines muss ich dazu auch noch anfügen: Jatta hatte bis dahin eher schlecht gespielt, war kaum zu sehen – aber er blühte danach auf. Er war für mich, das muss ich ihm auch zugestehen, dann bis Ende der beste Mann seines Teams. Was vielleicht aber auch keine Kunst war, denn alle anderen waren eher so etwas wie Ausfälle. Ich muss es so hart formulieren, auch wenn jetzt einige von Euch hemmungslos weinen. . .


Nach dem Anschlusstor in der 33. Minute fiel der Ausgleich 103 Sekunden später. Dompe konterte links bilderbuchartig, seinen Querpass im Strafraum beförderte Benes großartig aus 14 Metern ins Netz. Jetzt, so dachten alle HSV-Fans, wird doch noch alles gut. Halbzeit.


Und nach Wiederanpfiff dauerte es dann nur 46 Sekunden, bis der HSV wieder zurücklag. Unfassbar! Karlsruhes Zivzivadze setzte sich auf Höhe Elfmeterpunkt gegen Ambrosius und Guilherme Ramos durch, das sah ein wenig nach Ringen aus, aber egal. Er setzte sich durch und vollendete gekonnt. Mit der Pike? Unwichtig, es hieß 2:3. Und alle diejenigen im Stadion, die in den Katakomben noch mit ihrer Bratwurst beschäftigt waren, staunten nicht schlecht, als sie wieder auf ihre Sitzplätze zurückkamen. Erneut hatte der HSV den Start amateurhaft verschlafen.


Dennoch hätte es wieder und noch einmal mit einer Wende klappen können. In der 62. Minute eroberte Jonas Meffert mit einer (harten) Grätsche den Ball, bediente Jatta, und der umkurvte in Weltklasse-Manier (Tatsache!) Torwart Drewes und legte mit einem Traum von Querpass auf Jubilar Glatzel ab (100. Spiel für den HSV), der nur noch einschieben musste. Das Publikum war wieder da, der HSV schien wieder da zu sein – aber er verlor. Weil Reis sich einen unnötigen Querpass vor dem eigenen Strafraum erlaubte. Van der Brempt verlor den Zweikampf gegen Wanitzek, der noch einige Schritte lief und mit links einschoss (81.). Die Entscheidung. Mehr möchte ich zu diesem Spiel nicht schreiben. Weil mich eine solche Vorstellung total nervt. Warum geht es hier eigentlich? Um den Aufstieg in Liga eins?


Der FC St. Pauli hat seit diesem Wochenende erstmalig vier Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten. Das ist jetzt sogar Greuther Fürth, auch das ist eine riesige Überraschung. Das muss natürlich nicht so bleiben, es ist ja noch einiges an Metern in der Saison zu gehen, aber der HSV ist immerhin mal auf Rang vier abgefallen; Kiel Dritter. Und St. Pauli gewinnt mal soeben in Düsseldorf 2:1.



Aufwärts

Sensationell. Ohne Trainer, der gelb-gesperrt war. Und wie St. Pauli diesen Sieg eingefahren hat, das nötigt auch vielen HSV-Fans, die ich heute im Stadion traf, großen Respekt ab.


Mann des Abends am Rhein war einmal mehr Marcel Hartel, der erst einen Handelfmeter verwandelte (16.), und dann nach einer Flanke von Manolis Saliakas (mit dem schwächeren linken Fuß!) per Kopf aus sechs Metern das 2:0 markierte. Was St. Pauli danach spielte, war abgeklärt, war souverän, total reif und wirkte fast immer total ballsicher - dazu waren alle Spieler enorm laufstark. So spielt ein Aufsteiger, das muss so klar festgehalten werden.


St. Pauli hatte in diesem Top-Spiel die Mehrzahl an Tormöglichkeiten und ließ hinten (in der Abwehr) kaum etwas zu. Und wenn es einmal brannte, war Nikola Vasilj, der sich allerdings wieder einmal haarsträubende Abspiele leistete (da müsste jeder Trainer verrückt werden!!!), mit hervorragenden Paraden zur Stelle. Halten kann er wirklich super, Fußball aber sollte er lassen, doch wahrscheinlich ist Trainer Fabian Hürzeler da ganz anderer Meinung. Der Coach liebt offenbar diesen unfassbaren und völlig überflüssigen Nervenkitzel. Aber mehr nicht zu diesem leidigen Thema, ich wollte ja ohnehin nie wieder darüber schreiben.


Dass St. Pauli gegen Ende noch in leichte Probleme kam, lag meiner Meinung nach nur an Schiedsrichter Frank Willenborg. Ernsthaft. Er hätte vor dem Düsseldorfer Konter in der 83. Minute eindeutig am Fortuna-Strafraum auf einen Freistoß für St. Pauli entscheiden müssen, ohne Wenn und Aber, doch er ließ weiterspielen und Tzolis schoss ein, weil auch Hauke Wahl bei seinem Abwehrversuch ausrutschte. Das war übrigens eindeutig zu sehen: St. Paulis Spieler rutschten mehrfach während der 90 Minuten aus, das lag für mich an den falsch ausgesuchten Stollen. Es muss daran gelegen haben. Düsseldorfer rutschten nämlich kein eines Mal aus. Der neue Rasen, der frisch verlegt worden war (nach dem EM-Handball-Auftakt Deutschland – Schweiz), wurde offensichtlich von St. Pauli ein wenig unterschätzt. Aber es ging ja noch einmal gut – gewonnen. Und am Dienstag geht es im Pokal-Viertelfinale am Millerntor noch einmal gegen die Fortuna. Das wird noch einmal höchst spannend. Noch einmal zurück zu Willenborg. Er pfiff bis zu diesem 1:2 sehr gut, das muss ich ihm schon einmal bescheinigen.


In Sachen Einzelkritik habe ich zu Vasilj schon alles geschrieben. Hauke Wahl, Eric Smith und Karol Mets bildeten eine großartige Dreierkette, die fast unüberwindbar erschien. Ich habe von allen drei Spielern kaum einen Fehler gesehen! Saliakas kam immer wieder über rechts gefährlich mit nach vorn, links bot Philipp Treu eine solide Leistung, nur mit seinen Einwürfen war ich nicht zufrieden, denn die landeten zu oft beim Gegner. Aljoscha Kemlein, der Neuzugang aus Berlin, trat nach seinem Debüt vor einer Woche nicht noch einmal so überragend auf, bot aber trotz allem eine sehr gute Partie. Und zu Hartel kann ich nur sagen: Note eins! Er spielt in der Form seines Lebens, elf Tore schon und neun Assists, das ist sensationell!


Vorne waren in erster Linie Fleißnoten zu vergeben. Oladapo Afolayan lief bis zur 86. Minute (Auswechslung) wie um sein Leben – einfach nur großartig, diese kämpferische Leistung. Zumal er derjenige war, der an diesem Abend immer und immer wieder gefoult wurde. Er steckte es immer weg, Kompliment! In der Sturmmitte gab es viel Lob von den TV-Experten für Johannes Eggestein. Weil er viel läuft, und weil er klug den Ball hält – und verteilt. Mag sein, dass das stimmt, ich bin bei vielleicht nicht ganz neutral, mir ist er ein wenig zu ungefährlich als „Mittelstürmer“. Der soll er wahrscheinlich aber auch gar nicht sein, er soll bei Hürzeler wohl vielmehr als Anspielstation seinen „Dienst“ verrichten – und das macht er wahrscheinlich dann auch zur Zufriedenheit des Trainers. Was mir an Eggestein aufgefallen ist: Er ist ja in dieser Phase der Saison ganz obenauf. Das war er nicht immer. Im Gegenteil. Und nun beobachte ich hin und wieder, dass er mit den Kollegen meckert. Das macht sonst niemand im Team. Kann aber auch sein, dass ich das überinterpretiere. Links und ganz vorne spielte wie immer Elias Saad, und er machte das in meinen Augen gut. Sein Beginn war nicht ganz so glücklich, eher verhalten, aber dann kam er. Und lief sich ebenfalls die Lunge aus dem Hals. Unfassbar für mich, dass er jetzt schon in einer so starken körperlichen Verfassung ist. Und ganz nebenbei, darüber wurde heute auch von „Experten“ beim HSV gesprochen: Saad war vor einem Jahr noch Regionalliga-Spieler bei Eintracht Norderstedt. Und jetzt steht er in der Kicker-Rangliste bei Stürmer außen auf Rang fünf! Das, was ich schon lange sage, haben „Experten“ heute im Volkspark ebenfalls gesagt: „Saad spielte in Norderstedt, aber vom HSV sieht den keiner. Typisch. . .“ Und die „Experten“ sprachen auch über Aljoscha Kemlein: „Wenn der auf Dauer ebenfalls so einschlägt wie Saad, dann muss doch die Frage erlaubt sein, warum der HSV einen solchen Spieler nicht auf dem Zettel hat.“ Stimmt.


Saad übrigens ging wohl ein wenig „verschnupft“ vom Feld, als er in der 81. Minute gegen Etienne Amenyido (als erster St.-Pauli-Spieler) ausgewechselt wurde. Es sah für mich so aus. Hoffentlich habe ich mich auch da ein wenig geirrt. Ich glaube aber, dass diese Auswechslung nichts mit gut oder schlecht zu tun hatte, sondern dass damit noch einmal frische Kräfte (von einem „Schrank“) gegen Ende des Spiels gebracht werden sollten, um beim Gegner noch einmal etwas mehr an Aufmerksamkeit in Sachen Defensive erzeugt werden soll. Und das hatte dieser Wechsel dann in meinen Augen tatsächlich auch bewirkt.


Übrigens kam ganz zum Schluss, als die Partie beendet war, Fabian Hürzeler aus der Tiefe des Stadions und feierte mit Assistent Peter Nemeth und der Mannschaft einen überzeugenden Auswärtssieg. Hürzeler gab zu: „Da oben auf der Tribüne zu sehen, wie die Mannschaft leidet, war nicht ganz einfach für mich. Bis zum 1:2 in der 83. Minute hat das Team eines der besten Spiele bislang gemacht. Sehr gut verteidigt, nicht viel zugelassen, viel gelaufen, dadurch konnten wir viele Löcher schließen.“


Dass Fabian Hürzeler seinen Vertrag immer noch nicht verlängert hat, wurmt einige Leute im Verein, und bestimmt auch einige Fans. Der Geschäftsleiter Sport, Andreas Bornemann, sagt dazu in Düsseldorf kurz und knapp: „Wir reden miteinander, sind im Austausch. Dass es noch keinen Vollzug gibt, darunter leidet die tägliche Arbeit aber nicht.“

Ein großartiges Schlusswort.


Alles Gute für Euch StarClubberer, ich wünsche Euch eine schöne und erfolgreiche Woche, bleibt gesund.


Dieter Matz






















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Ausgabe 2/2024

Online seit 22.01.2024


St. Pauli auf dem Weg in Liga eins. Der Start ins neue Fußball-Jahr ist geglückt, gegen die roten Teufel aus Kaiserslautern gab es einen souveränen 2:0-Erfolg. Ganz klar, der Sieg war verdient, die Braunen bleiben in dieser Saison weiter ungeschlagen, schafften den neunten Dreier und sind wieder Tabellenführer. Mehr geht nicht. Im Moment jedenfalls. Was mich an diesem Erfolg ein wenig stört oder irritiert: Was lässt die Kiez-Truppe alles an Chancen liegen? Als Trainer würde ich graue Jahre bekommen, noch mehr als ohnehin schon, aber Fabian Hürzeler bleibt die Ruhe selber. Wenn es um sportliche Dinge geht. Wenn es um Schiedsrichter-Entscheidungen geht, dann ist er allerdings nach wie vor schnell auf der Palme. Und weil er gegen die Pfälzer wieder mal auf der Palme war, und zwar ganz oben, sah er in diesem Auftaktspiel bereits seine vierte Gelbe Karte – und ist für das nächste Wochenende, wenn es dann in Düsseldorf gegen die Fortuna geht (Sonnabend, 20.30 Uhr), gesperrt. Ausgerechnet in diesem Spitzenspiel. Nun gut, er wird sicher sicher zu helfen wissen – hoffe ich mal für ihn und den FC. Dass Hürzeler sich später für seinen Ausraster entschuldigte, dass er sich in Sachen Wiedergutmachung etwas für die Mannschaft einfallen lassen wird, das ist wirklich super – aber er hat schon oft nach einem solchen Ausflippen Besserung versprochen, und dann ist es beim Versprechen geblieben.


Was ich irgendwie sogar verstehen kann, ich will ihn da gar nicht groß anprangern, denn ich war als Trainer ebenso. Sogar als Jugendtrainer. Da stand ich bei einem Spiel in Barsbüttel mal Nase an Nase mit dem Schiedsrichter, bis mich Väter vom 23. Mann wegzogen und sogar vom Platz schickten. Sicher ist sicher. Deswegen würde ich Fabian Hürzeler auch niemals verurteilen, aber vielleicht klappt es ja doch noch eines Tages mit der Besserung. Vielleicht sogar noch diese Saison?


Der Start der Partie am Sonnabend am Millerntor stand ganz im Zeichen der Hausherren. Nach fünf Minuten hätte es schon 3:0 stehen können. Erst vergab Marcel Hartel per Kopf, dann Neuzugang Aljoscha Kemlein mit links aus acht Metern, dann Manolis Saliakas, als er frei vor FCK-Torwart Krahl keine Kontrolle über die Kugel bekam – Ausball statt 1:0. Als Fan geht man eigentlich bei einem solchen Chancen-Wucher kaputt, aber auf St. Pauli ist das offensichtlich ganz anders. Kommt Zeit, kommt Tor. Wenn nicht jetzt, dann eben später.


Nach sechs Minuten hätte es allerdings auch 0:1 stehen können. Philipp Treu leistete sich einen katastrophalen Fehlpass, den es so nicht einmal in der C-Jugend geben dürfte, doch Nikola Vasilj meisterte den 20-Meter-Schuss des „Teufels“ Ritter mit einer geradezu weltmeisterlichen Parade. Nur Eckstoß statt 0:1. Glück gehabt – und einen großartigen Keeper.


Das erste Tor fiel dann doch auf der Gegenseite. Völlig verdient. Ein Querschläger in der Lauterer Abwehr eroberte sich der starke Kemlein, die Kugel kam 20 Meter vor dem FCK-Tor zu Hartel, der bediente - mit einen Zuckerpass (!) - den halblinks lauernden Elias Saad, der sich nach perfekter Ballannahme leichtfüßig von Gegenspieler Zimmer löste und die Kugel mit links sehenswert einschoss, sein viertes Saisontor.

Zu Saad hatte ich zuletzt einen „Leserbrief“ von „Kalle“ auf’m Kampe abgedruckt. Darauf möchte ich nach diesem Saad-Tor schnell noch einmal zurückkommen: Der gute „Kalle“ hatte ja moniert, dass Elias Saad als von den TV-Reportern als „Hamburger Jung“ bezeichnet wird – fälschlich bezeichnet wird. Ein aufmerksamer Leser aber berichtigte mir jetzt: Elias Saad wurde in Hamburg geboren, spielte in der Jugend für Einigkeit Wilhelmsburg, den SV Wilhelmsburg und für den Niendorfer TSV. Erst dann kam er zum Buxterhuder SV – seine Eltern wohnte damals (vielleicht auch noch heute?) in Buxtehude. Vom BSV ging es dann bekanntlich zu BU, von BU zur Eintracht in Norderstedt – und von dort im Januar 2023 zum FC St. Pauli. So, ich hoffe mal, das damit nun wirklich alle Unklarheiten beseitigt worden sind – sofern dieser Lebenslauf von Saad dann auch tatsächlich stimmt! Nach diesem dürfte dann im Fernsehen doch von einem „Hamburger Jung“ gesprochen werden.


So viel zu so viel. Zurück zum Geschehen am Millerntor. Elias Saad vergab kurz vor dem Seitenwechsel (42.) das 2:0, als er mit seinem Schuss gleich von zwei Lauterern gestoppt wurde – Halbzeit. Und danach wurde es turbulent. Und die Glücksgöttin Fortuna trug in dieser Phase ein braunes Trikot. Was sich in der 53. Minute abspielte, hatte größten Unterhaltungs- und Seltenheitswert. Erst schoss Lauterns Ritter einen Freitstoß sehenswert an den Pfosten, den Nachschuss aus drei Metern lenkte Toure an die Querlatte (Vasilj war wohl noch dran!), den erneuten Nachschuss aus vier Metern, abgegeben von Elvedi, köpfte Saliakas von der Torlinie, und den dann folgenden Nachschuss setzte Tachie aus sieben Metern über das St.-Pauli-Gehäuse. Das war wie beim Scheibenschießen auf dem Dom. Und unfassbar, wie erschütternd schlecht sich die Schützlinge von FCK-Trainer Dimitrios Grammozis in dieser Situation anstellten. So etwas hat die Welt noch nicht gesehen! Das war halbwegs vergleichbar mit dem Eigentor von HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes, das kürzlich am Millerntor gefallen ist. Wirklich unglaublich.


Drei Minuten später dann noch einmal eine erneute Slapstick-Aktion der Lauterer – bei einem Eckball von Ritter, mit rechts von links geschlagen. Die Kugel lief am kurzen Pfosten vorbei auf Vasilj zu, der grätschte die Kugel nur um Zentimeter nach vorne, dort stand wieder Elvedi und trifft die Kugel aus drei Metern nicht voll, nur mit dem Außenrist, sodass der Ball nicht ins Tor, sondern am Tor vorbei kullerte, bis die Situation dann doch noch geklärt werden konnte. Zwei solche Szenen, die irgendwie auch ein wenig lächerlich wirkten (was machen diese Kicker eigentlich beruflich?), die aber auch gleichzeitig zeigten, dass der FC St. Pauli an diesem Sonnabend auch eine unheimlich große Prise Glück gehabt hat. Ein Wunder, dass es da beim 1:0 geblieben ist. So viel Glück auf einmal ist eigentlich polizeilich verboten – und eigentlich hätte es ab Minute 56 für Lautern 2:1 stehen müssen! Wirklich müssen. Wenn sie denn hätten schießen können!


Aber da die Chaos-Minuten des FC ohne Gegentor über die Bühne gegangen waren, fing sich die Hürzeler-Truppe wieder und begann Fußball zu spielen! Hartel traf den Pfosten (Keeper Krahl war aber im bedrohten Eck), dann fiel das 2:0. Saad nahm die Kugel auf Höhe Mittellinie und links draußen an, umkurvte leichtfüßig und ballsicher einige Pfälzer wie Slalomstangen, bediente dann kurz vor dem FCK-Strafraum Kemlein, der lenkte in den Lauf von Johannes Eggestein, der aus zwölf Metern genau auf Torwart Krahl schoss, aber den Nachschuss beförderte der mitgelaufene Hartel dann doch noch ins Tor – endlich ein Zwei-Tore-Abstand (64.); die Erlösung.


Vor dem St.-Pauli-Tor spielte sich danach kaum noch eine nennenswerte Szene der Gäste ab, obwohl Simakala und Ache eingewechselt wurden (65.). Beide Top-Stürmer aber blieben fast wirkungslos! Auf der anderen Seite vergab St. Pauli dann quasi im Minutentakt eine Hundertprozentige nach der anderen. Saad (68.), Eggestein (70.), Saad (71.) und Hartel (88.) ließen allerbeste Möglichkeiten aus. Aber es reichte ja auch so. Spitzenreiter!


In Sachen Einzelkritik muss ich mich ein wenig bremsen, um nicht total (gutartig!) auszurasten. Für mich war aber Leihspieler Aljoscha Kemlein der beste Spieler beim Sieger. Und das in seinem ersten Einsatz in Braun! Der 19-Jährige, der von Union Berlin ausgeliehen ist, beging kaum einen Fehler, ich erinnere erst in der Schlussphase einen kleinen und/aber verzeihlichen Fehlpass, und er glänzte als Dauerläufer – das, was er insgesamt zeigte, war wirklich allererste Sahne. Erstklassig!


Torwart Vasilj hielt sehr stark, Hauke Wahl, Eric Smith und Karol Mets bildeten eine gute Dreierkette, obwohl noch nicht alles so rund lief wie in 2023. Vor allem Mets hatte so seine kleineren Schwierigkeiten. Rechts draußen war Saliakas munter vorn und hinten zu finden, aber er war dabei schon mal effektiver- Links erwischte Treu eine gruselige Anfangsphase, aber er wurde zunehmend (etwas) besser. Ich frage mich allerdings, oder fragte mich während des Spiels schon, wieso Lars Ritzka so absolut keine (oder kaum eine) Rolle mehr spielt? Treu spielt als Rechtsfuß hinten links, Ritzka, der gut und solide in die Saison gestartet ist, könnten als Linksfuß hinten links wertvoller sein – weil er auch mit links flanken könnte, bei Treu geht jeder zweite Ball eher wieder zurück ins Mittelfeld. Nun ja, auch das wird der Herr Hürzeler viel besser wissen als ich.


Hartel fand in meinen Augen erst langsam ins Spiel, war dann aber auch voll drin und schoss sein schon neuntes Saisontor! Herzlichen Glückwunsch. Oladapo Afolayan wirkte auf mich noch nicht wieder so spritzig, wie ihn die Fans aus 2023 kannten, oft trabte er (etwas müde?) über den Rasen, als hätte er noch zu wenig Kraft. Das gilt irgendwie auch für Eggestein, der einst etwas quirliger war als jetzt gegen Kaiserslautern. Saad ganz links schoss in Halbzeit eins (s)ein Tor, vergab aber das 2:0 – und war nicht so im Spiel, wie er es schon so oft war. In der zweiten Halbzeit aber war er voll da, er überzeugte mich absolut und war für mich der beste Angreifer des FC St. Pauli. Kurios: St. Pauli siegte im Sommer zum Zweitliga-Auftakt am Betzenberg 2:1 gegen die „roten Teufel“, und dabei waren Elias Saad und Marcel Hartel (Elfmeter) ebenfalls die Torschützen.


Für St. Pauli kamen diesmal kurz vor Schluss noch fünf Einwechselspieler (Amenyido, Maurides, Boukhalfa, Ritzka und Dzwigala) zum Zuge, aber das war insgesamt wohl nur deshalb, weil Fabian Hürzeler noch ein wenig Siegprämie unter die Leute bringen wollte. So hält „Mann“ die Ersatzleute bei Laune. Weil er das auch sehr gut macht, hat er nun auch das letzte Wort: „Wir haben uns im Gegensatz zu den letzten Spielen gesteigert, standen stabiler – das war eindeutig ein Schritt nach vorne."


Zum HSV, der auf Schalke ran musste.

Und dort gegen die „Knappen“ zum zweiten Mal in dieser Saison gewann. Im Hinspiel hieß es 5:3, diesmal „nur“ 2:0. Aber es war ein großartiger Sieg, und es war auch ein Sieg für Tim Walter. Das muss eindeutig so gesehen und auch geschrieben werden. Dass ich das allerdings einmal schreiben würde, hätte ich, ganz ehrlich, nicht gedacht. Der HSV-Trainer stand ja um den Jahreswechsel herum stark auf der Kippe, seine Entlassung wäre keine Überraschung gewesen – aber Sport-Vorstand Jonas Boldt entschied anders. Allerdings mit einem klaren Auftrag an den Coach: Es muss die Stabilität der Mannschaft verbessert werden. Daran wurde im spanischen Trainingslager hart gearbeitet, und es zahlte sich aus. Das Team stand wesentlich besser als in der Hinrunde. Als Schalke nach einem 0:2-Rückstand zur Pause deutlich besser und williger aus der Kabine gekommen ist, stand die HSV-Defensive wie eine Eins – oder vielleicht auch nur wie eine Zwei. Aber insgesamt war das schon sehr schön zu sehen, dass es auch so geht – stabile Defensive. Torwart Daniel Heuer Fernandes hatte keinen schweren Ball zu halten! Überragend dabei die beiden Innenverteidiger.



Aufwärts

Guilherme Ramos verdiente sich (bei mir) eine glatte Eins! Was er abräumte, mit dem Kopf und mit den Füßen, war für mich unfassbar, überall dort, wo es brannte, war der Portugiese zu finden, das war ganz sicher sein bestes Spiel für den HSV bislang – ich schwärme immer noch! Wenn er diesmal nicht in die „Mannschaft des Tages“ (im Kicker) kommt, verstehe ich nichts mehr vom Fußball. Ähnlich stark Stephan Ambrosius, der kaum auszuspielen oder zu überlaufen war. Körperlich ein Schrank, schob er sich immer wieder vor den Gegenspieler und fing fast alle Bälle ab. Das war der Grundstein für eine Super-Defensive, und auch der Grundstein für diesen Sieg. Ich muss gestehen, dass ich selten einmal so restlos zufrieden mit der HSV-Innenverteidigung war, wie diesmal. Traumhaft.


Da auch beide Defensivspieler auf den Außen-Positionen ganz stark spielten, war dieses Bollwerk wirklich erstklassig zu nennen. Moritz Heyer hinten links spielte zuverlässig und solide, Ignace van der Brempt war hinten immer Herr der Lage – und bereitete mit einer Traum- und Bilderbuch-Flanke vorne das 1:0 vor, das Immanuel Pherai in Hrubesch-Manier und völlig freistehend aus sechs Metern mit dem Kopf markierte (22.). Elf Minuten später hatte der HSV zum ersten Mal Glück, als der Schalker Ouwejan mit einem Freistoß die Querlatte traf – Heuer Fernandes flog bildschön durch die Luft, hätte aber keine Abwehrchance gehabt. Dafür lag dann der Ball zwei Minuten später auf der Gegenseite im Tornetz. Jean-Luc Dompe gab von links flach zur Mitte, und auf Höhe Elfmeterpunkt schoss Laszlo Benes mit links auch ebenso flach ein. Ein herrlich heraus gespielter Treffer!


Was mich in Halbzeit ein wenig, nein, ein wenig mehr sogar irritierte war die Tatsache, dass Schalke in Halbzeit eins stets eine kurze Ecke hätte ausführen können – niemand aus dem Hamburger Team störte, es interessierte offenbar nicht einen. Und was machten die Schalker? Die verzichteten, ganz kurios, dann darauf, kurze Ecken auszuführen – die waren wahrscheinlich ebenso verblüfft und irritiert wie ich. Das muss auch irgendwie ein neues System sein, was sich da der HSV in Spanien überlegt und ausgedacht hat, aber äußerst kurios war das schon. Es kam mir, um dabei zu bleiben, leicht „spanisch“ vor.


Mit 2:0 für den HSV wurden die Seiten gewechselt, und im zweiten Durchgang kamen die Schalker dann auf. Und trotzdem hätte die Walter-Truppe auf 3:0 erhöhen können, fast müssen. Bakery Jatta vertändelte in seiner besten Szene, als er vehement nach vorne gestürmt war, den Ball – fast, er hätte eigentlich ein Tor schießen können. Als die Kugel dann fast weg und bei Schalke war, legte er doch noch quer zu Benes, der auch S04-Keeper Fährmann überwand, aber auf der Torlinie klärte ein Schalker noch per Kopf (54.).


Nach einer Stunde Spielzeit kam der HSV ein wenig ins Trudeln, aber er stolperte nicht. Wer weiß, wie es gekommen wäre, wenn Schallenbergs Weitschuss in der 61. Minute nicht um Zentimeter am Torwinkel des HSV-Gehäuses vorbeigeflogen, sondern drin gewesen wäre? Dann hätte das Stadion gebrannt! So aber blieb es fast angenehm ruhig für die Rothosen. Bei denen wirklich total auffällig war, dass ein jeder Spieler auch für den Nebenmann da war. Sie alle waren enorm lauf- und einsatzfreudig. In dieser Form (oder Verfassung) hat man den HSV lange, lange nicht gesehen, da passte fast alles. Und Glück kam hinzu: Ouwejan stempelte mit einem herrlichen Linksschuss noch einmal das HSV-Aluminium, auch diesen Ball hätte Heuer Fernandes nicht gehalten (74.), das muss festgehalten werden. Und in der fünften Minute der Nachspielzeit traf Schalkes Einwechselspieler Lasme noch einmal den Pfosten, da allerdings war der HSV-Keeper noch mit den Fingerspitzen dran! Mein Resümee: Natürlich hatte der HSV einiges an Glück, aber der Sieg war eindeutig verdient, hoch verdient sogar. Ein Sieg für Tim Walter.


Der sagte später: „Wir haben in Halbzeit eins sehr gut und abgezockt gespielt, da war ich sehr zufrieden. Im zweiten Durchgang waren wir nicht mehr so konsequent, haben unsere vielen Konterchancen nicht mehr genutzt. Die Jungs haben aber die vielen Standards der Schalker überragend und aufopferungsvoll verteidigt, sie haben sich in alles reingeschmissen, was gefährlich war. Was nicht so gut war, das waren viele leichte Ballverluste, die wir uns erlaubt haben.“ Im NDR „Hamburg Journal“ sagte Tim Walter über die Leistung auf Schalke: „Souverän, reif – aber noch Luft nach oben.“ Kurz und absolut treffend.



Abwehrspieler Stephan Ambrosius gab später bei „Sky“ zu: „In der zweiten Halbzeit hatten wir auch das eine oder andere Mal einiges an Glück. Insgesamt standen wir aber sicher, da hat sich unsere harte Arbeit aus dem Trainingslager, wo wir teilweise viermal am Tag trainiert haben, ausgezahlt." Ambrosius gab dann auch noch zu: „Wir haben in der Hinserie zu viele unnötige Gegentore bekommen, haben uns jetzt aber verbessert."


So kann es dann auch bleiben. In der Einzelkritik habe ich die Defensive bereits genannt. Im Mittelfeld glänzte Benes in der Offensive, er zeigte sich total spielfreudig und auch agil. Meffert hatte auf der Sechs meistens alles bestens im Griff, war sich keiner „Drecksarbeit“ zu schade, und Pherai fand nach seinem Kopfballtor stetig besser ins Spiel. Dennoch muss ich feststellen: In Braunschweig hat er mich einst (als Spieler der Eintracht) fußballerisch viel mehr überzeugt – da muss jetzt noch mehr kommen. Vorne trat Robert Glatzel so gut (oder schlecht) wie gar nicht in Erscheinung, Jatta hatte in Halbzeit eins lediglich in der Abwehr gute Szenen (später wurde er besser), und Dompe deutete leider nur hin und wieder an, zu welchen großartigen Taten er eigentlich fähig wäre. Auch bei ihm muss ich klar festhalten: Da muss noch wesentlich mehr kommen!


Erfreulich für den HSV war, dass Ludovit Reis, der in der 73. Minute für Pherai kam, wieder einmal auf dem Rasen war – auch wenn er noch keine Bäume ausriss. Natürlich nicht, nach so einer langen Verletzungspause. Neuzugang Masaya Okugawa (kam für Dompe, 79.) zeigte mir, dass er in Sachen Kraft und Kondition wohl noch einiges aufzuholen hat, und zu Stürmer Andras Nemeth, der Glatzel ablöste (79.), fällt mir nur ein: Er hat die Haare schön. Fußballerisch habe ich von ihm noch nichts und auch überhaupt noch nie etwas gesehen - da ich ja auch niemals beim Training bin. Da muss er es wohl doch hin und wieder mal zeigen, dass er es kann, sonst würde ihn Tim Walter wohl kaum einmal in das Spiel einwechseln. Lukasz Poreba kam in der 89. Minute (für Benes) und konnte naturgemäß nicht mehr viel zeigen.


Ich habe fertig.

Aber noch kurz etwas in Sachen Statistik. Im Kicker (Internet) lese ich ja immer sehr gerne, und zuletzt war dort die Halbjahres-Rangliste in und aus Liga zwei zu finden. In Sachen Torwart war von beiden Vereinen, also HSV und St. Pauli, keiner dabei. Bei Vasilj wundert es mich nicht (wegen der Torwart-Daddelei!), bei Heuer Fernandes schon ein wenig – so schlecht, dass man ihn nicht erwähnen muss, war er bestimmt nicht. Dafür ist aber der ehemalige HSV-Schlussmann Florian Stritzel (Wehen-Wiesbaden) die Nummer eins geworden. Überraschung, Überraschung. Bei den Innenverteidigern ist St. Paulis Eric Smith die Nummer zwei in der Rubrik „Herausragend“ geworden, eine großartige Platzierung. Besser war nur Ex-Nationalspieler Halstenberg (Hannover 96). In Rubrik „Auffällig“ landete Stephan Ambrosius (HSV) auf Platz acht, St. Paulis Hauke Wahl auf Rang zehn. Fast sensationell ist dabei, dass Herthas „Altmeister“ Toni Leistner (einst beim HSV aussortiert) auf Platz sieben einlief. Auf den Außenbahnen defensiv wurde Miro Muheim (HSV) in der Rubrik „Auffällig“ auf Rang sieben geführt, Manolis Saliakas (St. Pauli) kam auf Platz 15, Ignace van der Brempt (HSV) kam auf Rang 16 ein. Im Mittelfeld defensiv nimmt St.-Pauli-Kapitän Jackson Irvine völlig verdient Rang eins ein, vom HSV wurde Jonas Meffert unter „Auffällig“ Neunter. Im offensiven Mittelfeld landete St. Paulis Marcel Hartel auf Platz eins, HSV-Profi Laszlo Benes kam auf Platz zwei ein. Im Sturm (zentral) gab es einen HSV-Sieger, nämlich Robert Glatzel auf Platz eins, Johannes Eggestein (St. Pauli) lief unter „Auffällig“ auf Rang sieben ein. Und bei der Position Außen offensiv wurde nur ein Hamburger genannt, St. Paulis Elias Saad rangiert dort bei „Auffällig“ auf Platz fünf. Welch ein Durchstarter, der einstige „Buxtehuder Jung“ – von Null auf 100 in einem Jahr! Jedem anderen Hamburger Spieler, der sich in einer solchen Rangliste gerne gesehen hätte, sei erstens gesagt, dass er völlig zu recht fehlt – und das er zweitens ja noch ordentlich Gas geben kann, um dann im Sommer genannt zu werden.


Einen habe ich dann aber doch noch: Bayern! Der große FC Bayern München verliert zu Hause 0:1 gegen Werder Bremen! Unglaublich. Unfassbar. Eine Sensation. Und was für eine Blamage! Dabei hatte FCB-Trainer Thomas Tuchel nach dem Match vor einer Woche gegen Hoffenheim noch seinem Unmut freien Lauf gelassen, indem er im Fernsehen laut kritisierte: „Es wird mal wieder Zeit für ein Heimspiel mit Enthusiasmus und so weiter.“ Na toll. Und dann liefern seine Millionäre einen solchen Schrott gegen die Bremer Abstiegskandidaten ab. Ich bin gespannt, ob das jemand in der 13er-Wette im Toto getippt hat. Haus und Hof hätte ich verwettet, dass Werder da eine Klatsche bekommt – und dann das. Ein Spiel ohne Enthusiasmus und ohne Leidenschaft. Vom FC Bayern natürlich! Ich hätte es nie für möglich gehalten, aber es erinnert mich an den Juli 2022. Da war der große Uwe Seeler an einem Donnerstag verstorben, und am Sonnabend folgte das HSV-Heimspiel gegen Hansa Rostock. Wer gewann 1:0? Na klar, die Mannschaft von der Ostsee. Franz Beckenbauer wird im Himmel wenig begeistert gewesen sein, dass gegen Werder wieder kein Enthusiasmus im Bayern-Spiel gewesen ist – aber ich finde ja ehrlicherweise, dass da der Funke zuerst von der Mannschaft auf das Publikum überspringen muss. Und das sage ich dazu auch noch sehr deutlich: Gerade beim FC Bayern müsste das so sein. Die Jungs werden doch mit Geld zugeschüttet, ein jeder Bayer ist ein Star, da darf der Fan auch erwarten, dass da unten auf dem Rasen mit Enthusiasmus gespielt wird. Und mit Leidenschaft. Und so etwas müsste Thomas Tuchel seinen Jungs eigentlich mit ins Spiel geben – aber auf jeden Fall nicht vom Publikum einfordern. Lächerlich. Das Tuchel schnell eingeschnappt ist, hat er zudem in den letzten Wochen und Monaten oft, zu oft bewiesen. Nach der Werder-Pleite wurde er bei der Pressekonferenz gefragt (von einem Journalisten natürlich), wieso ein Eckstoß der Bayern auf der Gegenseite ins Aus geflogen ist, ob das an der schlechten Ausführung lag? Da antwortete Tuchel genervt: „Nein, das war so geplant, den wollten wir ins Aus schießen. . .“ Gute Nacht, FC Bayern.


So, nun aber Schluss mit lustig. Ich wünsche Euch und Euren Lieben eine schöne (wärmere) Woche, bleibt erfolgreich, stark und gesund – und drückt voller Enthusiasmus für das Wochenende dem HSV und dem FC St. Pauli kräftig die Daumen! Sie müssen doch beide aufsteigen, oder etwa nicht? Na klar!


Dieter Matz





















Dieter Matz - Der Blog

Ausgabe 1/2024

Online seit 15.01.2024


Prost Neujahr! Alles, alles Gute für das neue Jahr. Darf man noch sagen, habe ich mir sagen lassen, angeblich bis in die letzte Januar-Woche hinein. Nun gut. Es ist gesagt. Und jetzt zum Fußball: Die Mini-Winterpause geht auch in Liga zwei stramm ihrem Ende entgegen; der HSV muss am Sonnabend um 20.30 Uhr auf Schalke ran, der FC St. Pauli empfängt am Sonnabend bereits um 13 Uhr am Millerntor den (für mich) Abstiegskandidaten 1. FC Kaiserslautern. So geht es in Sachen Aufstieg also wieder los. Aber es gingen ja auch schon einige Sachen um den Jahreswechsel herum wieder los. So zum Beispiel die unendliche Geschichte um und mit Tim Walter. Der HSV-Trainer darf jetzt doch HSV-Trainer bleiben, Ihr wisst es alle, aber ich möchte die Begleitumstände doch noch einmal kurz erläutern.



Schon im Sommer 2023 hatte ich ein wenig mit der Überraschung zu kämpfen, dass HSV-Sport-Vorstand Jonas Boldt unmittelbar nach der verlorenen Relegation gegen den VfB Stuttgart (0:3, 1:3) ein öffentliches Bekenntnis zu Walter abgegeben hatte. „Selbstverständlich bleibt Tim Walter HSV-Trainer.“ Boldt hatte sich diesmal unmittelbar nach dem letzten Spiel des Jahres mit den leitenden Angestellten des Vereins ausgetauscht, und dann noch einmal erklärt, dass Walter bleiben wird. Das „selbstverständlich“ ließ er diesmal weg. Boldt erklärte aber: „Alle Beteiligten waren sehr detailversessen, es war keine oberflächliche Betrachtung, sondern eine tiefgehende Analyse. Dieser Prozess war für uns alle sehr wertvoll.“ Super. Boldt verlangt keinen neuen Spiel-Stil von Walter und dem Team, er will aber „mehr Kompaktheit, mehr Stabilität“. Das soll Walter auch (so gut wie) zugesagt haben. HSV-Direktor Profi-Fußball Claus Costa legte dazu offen: „Wir werden mit einem Plan mit verschiedenen Einzelmaßnahmen und konkreten Veränderungen in den Trainingsbeginn 2024 gehen. Und wir sind überzeugt davon, dass wir damit die nächsten Schritte machen werden, um als Team noch stabiler, resilienter und erfolgreicher aufzutreten.“

Klingt gut. Aber abzuwarten bleibt, ob Tim Walter durch die öffentlichen Diskussionen um ihn und seinen Posten nicht entscheidend geschwächt wurde? Die ersten drei Spiele in diesem Jahr haben es ja in sich (Schalke 04, dann kommt der KSC, dann geht es zur Hertha), und sie werden zeigen, ob Tim Walter tatsächlich in der Lage sein kann, mit diesem HSV aufzusteigen. Und, hinzu kommt: Für Sport-Vorstand Jonas Boldt ist es bereits der fünfte Anlauf in Richtung Erste Bundesliga. Geht es 2024 wieder schief, bleibt abzuwarten, wie viel Ruhe und Verständnis die HSV-Fans noch aufbringen können und werden, um erneut einen weiteren Versuch zu starten.



Auch auf die Gefahr hin, dass ich mir hier den Zorn einiger StarClubberer zuziehe: Ich will bekennen, dass ich nicht damit einverstanden bin, dass der Trainer im Amt bleibt. Jetzt können einige pfeifen, sie werden es sicher auch tun, aber ich will meine Meinung erklären. Ich klammere mal aus, wie ich die Auftritte von Tim Walter insgesamt sehe. Wie er sich mit den gegnerischen Trainer-Kollegen während des Spiels gibt, wie er sich gegenüber den Schiedsrichtern verhält, was er in Pressekonferenzen vor und nach einem Spiel von sich gibt. Unhanseatisch. Aber das alles klammere ich mal aus. Bei mir sitzt der Stachel das Pokalspiels in Berlin noch zu tief: Da sah der Coach des HSV 99 Minuten lang (bis in die Verlängerung hinein) tatenlos zu, wie sein Verteidiger William Mikelbrencis vom Herthaner Reese Knoten in die Beine gespielt bekam. Knoten! Ach was, das waren „Knotende“. Ich glaube, kann es aber nicht beweisen, ich glaube dass Mikelbrencis während der 99 Minuten keinen einzigen Zweikampf gegen Reese gewonnen hat. Und deshalb hat da der gute Tim Walter restlos versagt. Kurzzeitig eingenickt? Oder auch nur 99 Minuten eingenickt? Er hätte wechseln müssen! Entweder von links nach rechts, oder mit einem neuen Spieler von der Bank. Er sah aber nur zu. Und versagte in meinen Augen völlig. Vielleicht hätte ihm ja auch der Jonas Boldt mal einen kleinen Tipp geben können, um danach zu wechseln, aber dieser Tipp kam wohl auch nicht. Das jedenfalls war eine glatte Sechs für Walter – setzen! Weil es im Profi-Fußball eben auch um ein bisschen Geld geht. 1,7 Millionen und ein paar Zerquetschte Euro hätte der HSV bei einem Sieg über Hertha erhalten. Und nun spielen die Berliner zu Hause im Pokal-Viertelfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern – bei Sieg steht die „alte Dame“ aus Berlin im Halbfinale! Und würde „Millionenden“ absahnen. In Euro, alles in Euro. Mal abgesehen davon, dass die Berliner auch ein Heimspiel im Pokalfinale haben könnten, also noch mehr Geld und Reputation. Das hätte der HSV auch alles haben können, aber Reese durfte im Spiel gegen die Rothosen ganz einfach machen was er wollte - der Hamburger Trainer hatte es leider nicht erkannt, wie dieser Pokalerfolg doch noch einzutüten gewesen wäre. Für mich noch heute unfassbar. Und allein deswegen hätte ich mich von Tim Walter getrennt, ganz eindeutig, er hat in diesem Spiel so krass versagt, wie zuvor noch nie. Obwohl es da auch schon das eine oder andere „Ding“ zu kritisieren gegeben hat. Aber gut, Herr Boldt hat es anders entschieden, das ist nun auch zu akzeptieren. Und vielleicht ist es ja tatsächlich so, wie es ein weiblicher HSV-Fan während des Trainingslagers in Spanien in die NDR-Fernsehkamera sagte: „Gemeckert wird ja immer. Und vor Tim Walter haben es auch andere Trainer versucht, den HSV aufsteigen zu lassen, und alle sind sie gescheitert.“ Stimmt. Dagegen ist absolut nichts zu sagen – und nichts dagegen zu schreiben.


Ich persönlich glaube ja außerdem, dass es bei einem Misserfolg auch Jonas Boldt erwischen könnte, soll heißen, dass er als Vorstand dann etwas unsanft vor die Tür gesetzt werden könnte. Wenn es sich dann tatsächlich jemand im HSV und im Aufsichtsrat trauen sollte, dem Alleinherrscher Boldt eine solche böse Nachricht auch etwas nahe zu legen. Ich habe kürzlich im NDR Hamburg-Journal (aus dem spanischen Trainingslager Sotogrande heraus) ein Interview von Reporter Lars Pegelow mit Boldt gesehen, und war, muss ich gestehen, ziemlich entsetzt. Von den Socken war ich sogar, bin es immer noch. Er, gemeint ist nicht Pegelow, ist für mich einfach ein etwas zu arroganter Mann. Das muss ich noch einmal schreiben, ich stehe dazu, und es ist mir rätselhaft, wie die „Jungs“ im HSV das alles ertragen können. Der HSV galt in früheren Jahren, als es noch keine Fußball-Bundesliga gab, in Hamburg und um Hamburg herum als (leicht) „arrogant“. Dieses Image hatte der Verein aber längst abgelegt – nun ist es wieder da: Es lebe die Arroganz!



Ich habe mir mal die Mühe gemacht, dieses Interview so aufzuschreiben, wie es über den Sender gelaufen ist. Boldt sagte: „Ich weiß nicht, warum ich mich jetzt permanent wiederholen muss, nur weil der Trend bei den Menschen dazu ist, immer irgendwo einen Schuldigen zu suchen. Das ist in Deutschland sowieso ein Thema, dass man mir viel zu gravierend aufgreift, immer mit dem Finger auf einen zu zeigen, keine besseren Lösungsvorschläge hat, und dann sich dahinter zu verstecken.” Boldt weiter: „Es ist schon richtig, dass ich gesagt habe, dass ich mit der Hinrunde nicht zufrieden bin, und das ist nicht alleine nur die Arbeit des Cheftrainers, sondern eben auch von Spielern und von uns gesamt als Klub. Dass da mehr möglich ist, das hat der Trainer selber auch gesagt, deswegen versuchen wir es eben denn auch gemeinsam hier im Trainingslager als Basis zu erarbeiten, dass die Rückrunde eben erfolgreicher läuft.”

Gutes Gelingen.


Das mit den Lösungsvorschlägen sehe ich übrigens anders. Es gab durchaus Namen, die als Nachfolger von Tim Walter gehandelt wurden, aber das waren dann doch offenbar keine Lösungsvorschläge. Bo Svensson (einst Mainz 05), Urs Fischer (zuletzt Union Berlin), oder Oliver Glasner (einst Eintracht Frankfurt), oder auch, ich muss ihn immer wieder nennen, weil ich von ihm überzeugt bin: Thomas Doll, zurzeit in Indonesien tätig. Ich glaube, er würd zu Fuß von dort zurückkommen, wenn der HSV ihn riefe. Er ruft aber nicht. Der wartet auf Lösungsvorschläge. . . ich hätte auch Friedhelm Funkel akzeptiert, obwohl viele gleich auf der Palme waren, aber ich kann jedem versichern: Der Mann ist zwar etwas älter, aber der brennt – und er hat vor allem Ahnung vom Fußball. Kann sogar Aufstieg! Aber okay, das sind vielleicht auch zu wenige und auch zu unqualifizierte Lösungsvorschläge gewesen, ich schäme mich.



Dann aber (für mich) doch noch etwas Erfreuliches vom HSV, für seine zahlreichen Fans: Publikumsliebling Bakery Jatta hat einen Vertrag bis ins Jahr 2029 (!) verlängert. Bei dem Wort „Publikumsliebling“, das gebe ich zu, zucke ich ein wenig zusammen, das müssen dann vor allem die „Fußball-Versteher“ sein. Okay, ist absolut in Ordnung. Und, was ebenfalls erfreulich für den HSV ist, vom FC Augsburg kommt jetzt sofort Offensivspieler Masaya Okugawa, den Tim Walter von der gemeinsamen Zeit bei Holstein Kiel kennt. Der Japaner kommt auf Leihbasis bis Sommer 24 in den Volkspark. Auch gibt es immer noch die Bemühungen, Abwehrspieler Noah Katterbach vom 1. FC Köln zu verpflichten, der Verteidiger spielte einst schon beim HSV (elf Einsätze), zog sich aber vor einem Jahr einen Kreuzbandriss zu.



So, Themenwechsel. Ich habe da noch eine etwas private Sache im Köcher. Am 02. 10. 2023 um 22:11 schrieb mir ein Mitglied des StarClubs Buxtehunde. Eine Mail, nur für mich. Wohlgemerkt, Ende Oktober. Darüber habe ich mich damals (wie heute immer noch) gefreut. Und ich vereinbarte mit „Kalle“, so heißt der Schreiber, dass ich seine Zeilen auch der Hamburger Sport-Presse anbieten werde. Weil ich das als sehr interessant erachtete. Gesagt, getan – aber es passierte nichts. Keine Veröffentlichung. Was ich für sehr bedauerlich hielt – und halte. Dieses Schreiben habe ich bis heute im Kopf, und jetzt, in der kurzen Winterpause, in der noch nicht so viel in Sachen HSV, St. Pauli und zweiter Liga passiert ist, denke ich, dass es den einen oder anderen Fußball-Fan des StarClubs interessieren könnte, was mir der „Kalle“ geschrieben hat. Ich habe „Kalle“ nicht mehr (noch einmal) gefragt, ob ich seine Zeilen veröffentlichen darf, aber da er damals den Hamburger Zeitungen zugestanden hatte, nehme ich mal an, dass es auch im Buxtehuder Kreis (und im StarClub) veröffentlicht werden darf. In der Hoffnung, dass es mir der „Kalle“ nicht verübeln wird. Aber davon gehe ich wirklich nicht aus. Ich finde es zudem bemerkenswert und sehr gut, wenn sich ein solcher Fußball-Experte wie „Kalle“ hinsetzt und solche Zeilen verfasst. Vielen Dank noch einmal dafür, wenn auch verspätet – aber ich hatte mich auch schon im Oktober dafür bedankt. Nun geht es los:


„Lieber Dieter!

Lange hast Du von mir nichts mehr gehört, zumindest nicht per E-Mail auf Deine Blogs im StarClub. Jetzt ist es aber mal wieder so weit. Und Du wirst Dich wundern, ich möchte nichts Bedeutendes zum HSV schreiben, weil ich mich natürlich wie viele andere HSV-Fans über die schwachen Leistungen bei den beiden Spielen nach der Länderspielpause geärgert habe, aber zumindest eine andere Erklärung habe, als viele der sogenannten Fans, die jetzt wieder im Chor „Walter raus" brüllen oder auf die Millionäre schimpfen. Dazu zähle ich Dich beileibe nicht, und mit Deiner sarkastischen Art, mit der Du viele Ereignisse der kleinen und großen Fußball-Welt kommentierst, weiß ich sehr wohl zu schätzen.

Nein, ich wollte Dir etwas zum neuen St. Paulianer Elias Saad sagen, was Dir vielleicht nicht bekannt ist. Wenn in der Presse und im TV über diesen jungen Mann berichtet wird, stört mich immer wieder, wenn der Junge als „Hamburger Eigengewächs" bezeichnet wird. Tatsächlich ist die Sache etwas anders.
Elias hat in der Jugend bis zum Ende der A-Jugend in der erfolgreichen Jugendmannschaft des Buxtehuder SV unter der Leitung unseres ehemaligen Erfolgstrainers Wolfgang Nitschke gespielt. Gekommen war er einst von Einigkeit Wilhelmsburg über den Niendorfer TSV, seine Eltern und er haben aber schon lange in Buxtehude gewohnt. Elias war in dieser recht erfolgreichen Truppe schon damals der mit Abstand beste Spieler. Zu dieser Zeit war ich noch Fußball-Abteilungsleiter des BSV, die Herrenmannschaft hat nach dem Abstieg aus der Oberliga HH in der Landesliga Hansa gespielt.

In dem Jahr, in dem Elias aus der A-Jugend in den Herrenbereich LL Hansa gewechselt ist, ging leider meine 15-jährige Amtszeit als Abteilungsleiter nach Querelen mit der damaligen Vereinsführung zu Ende. Du hast die Hintergründe seinerzeit sicher in der Hamburger Presse oder auf Hafo.de verfolgt.


Aufwärts
 In diesem Jahr ist auch die komplette sportliche Führung zurückgetreten und in einer spielerinternen Sitzung wurde entschieden, wenige Spieltage vor Saisonende nicht mehr anzutreten, was dann damals die Rücksetzung des BSV in die unterste Kreisklasse zur Folge hatte.
Die damaligen Spieler, darunter auch Elias, haben sich tatsächlich großteils als ein Freundeskreis verstanden, die seit der Schulzeit nicht nur in Sachen Fußball in Buxtehude unterwegs waren. Ja, tatsächlich, so etwas hat es gegeben und das ist noch gar nicht so lange her.
Nachdem das LL-Team dann gecrasht ist, hingen alle Spieler kurz vor Saisonende in der Luft, und einige Jungs, darunter auch Elias, haben bittere Tränen vergossen, weil eine schöne Zeit abrupt zu Ende ging.

Elias hatte in dieser Zeit keinen Bock mehr auf Fußball und wollte die Schuhe an den Nagel hängen. Viele von uns, z. B. auch unser StarClub-Mitglied und damaliger Trainer der Mannschaft, René Klawon, haben mit Engelszungen auf Elias eingeredet und ihn überzeugt, das die Fußballwelt für ihn jetzt nicht untergeht, sondern seine Zeit jetzt den Widrigkeiten zum Trotz erst beginnt. Und genau so war es .Am 1. 7. 2019 zur Saison 19/20 ist er ablösefrei zu BU gewechselt, dann zwei Jahre später ebenfalls ohne Ablöse zu Eintracht Norderstedt. Per 1. 1. 2023 ist er jetzt bei St. Pauli unter Vertrag und ist in relativ kurzer Zeit zum Stammspieler avanciert. Ich schätze mal, sein Weg ist lange nicht zu Ende und bestimmt werden wir den Jungen irgendwann mal in der BL sehen, auch wenn St. Pauli nicht aufsteigen sollte.
Ich schreibe Dir das alles, weil wir Buxtehuder Fußballverantwortlichen uns ein klein wenig auf die Schulter klopfen können, denn wir haben ein großes Stück weit dazu beigetragen, was aus diesem Jungen geworden ist. Den größten Verdienst hat dabei vielleicht sogar Wolfgang Nitschke, der mit seiner bekannt sarkastischen Art dazu beigetragen hat, diesem Jungen zu vermitteln, worauf es im Fußball ankommt. Ich sehe das Spiel von Elias immer mit großer Freude und beobachte seinen Weg. Ich habe mich sogar für ihn gefreut, als er sein erstes BL-Tor ausgerechnet im Derby gegen den HSV erzielt hat (man muss auch gönnen können, am Ende haben wir ja gewonnen).
Soviel zu meiner Richtigstellung der falschen Berichte, die stets verschweigen, dass Elias Saad aus Buxtehude kommt und dort fußballerisch groß geworden ist.

Liebe Grüße, Kalle auf'm Kampe.“
 




Zu seinem Lieblings-Verein, der mit der Raute auf dem Trikot und im Herzen, schrieb „Kalle“ damals auch noch etwas, aber das war im Oktober 2023 aktuell, heute nicht mehr. Es bezog sich auf die Spiele im Herbst. Deswegen habe ich diesen Absatz dann auch weggelassen. Ich habe mich aber, um das noch einmal los zu werden, sehr gefreut über diesen (konstruktiven) Beitrag, vielen Dank dafür, „Kalle“. Und meine Freude ist auch deswegen ganz besonders, weil Elias Saad mein Lieblingsspieler bei St. Pauli ist. Nicht nur, weil er einst bei Eintracht Norderstedt (meinem Wohnort) spielte, sondern deswegen, weil er dort schon gezeigt hat, welch großes Talent er ist - und weil er das in seinem ersten St.-Pauli-Jahr 2023 gezeigt hat, dass er großartig Fußball spielen auch bei den Profis kann. Dass er sich (fast) auf Anhieb einen Stammplatz bei den Kiez-Kickern erkämpft und erspielt hat, ist einfach ein Traum. Und das sollte für jeden talentierten Amateur-Fußballer Ansporn sein, es ihm gleich zu tun.




Zum Schluss, ich weiß, ich bin schon wieder mal viel zu lang, aber das muss jetzt zum Schluss noch sein: Franz Beckenbauer. Ich habe ihn im Herbst 1981 kennen gelernt, und ich durfte kürzlich, am Tag nach seinem Tod, im Hamburger Abendblatt darüber schreiben. Für alle, die das nicht gelesen haben, und ich gehe davon aus, dass das recht viele Fußball-Fans sind, möchte ich das auch gerne hier anbieten. Nicht, um damit anzugeben, ganz bestimmt nicht, ich möchte aber gerne jedem, der eventuell noch Zweifel haben sollte, schildern, wie toll der „Kaiser“ tatsächlich war. So geht der Artikel los:



Plötzlich stand er vor mir. Schwarze Jeans, schwarzer Pullover mit V-Ausschnitt, durch seine nassen Haare fuhr er mit einem Handtuch, und er lächelte, als träfe er einen Freund. Franz Beckenbauer stand im Kabinentrakt von HSV-Ochsenzoll, und er hatte in diesem Moment so gar nichts von einem Weltstar. Das alles geschah im Winter 1981, unser Treffen hatte der damalige HSV-Busfahrer Willi Meier, der ein Halbbruder von Comendian Atze Schröder hätte sein können, arrangiert. Meier hatte mich, den kleinen Journalisten der kleinen Norderstedter Zeitung „Heimatspiegel“, zur Lichtgestalt des deutschen Fußballs geführt und ihm gesagt: „Du, Franz, der Dieter möchte ein Interview mit dir führen – und zwar noch heute.“


Was so einfach ausgesprochen war, entpuppte sich schnell als schwierig, als fast unmöglich. Beckenbauer aber erwiderte nach kurzer Überlegungsphase: „Das wird nicht einfach. Ich werde erst am Abend wieder in meinem Hotel in Hamburg sein, und um 19.30 Uhr überträgt das ZDF zum ersten Mal live aus der Metropolitan-Oper New York. Die habe ich während meiner Zeit bei Cosmos New York kennen und lieben gelernt, diese Übertragung will ich mir nicht entgehen lassen.“ Pech gehabt, so schnell zerplatzen dann eben Träume. Franz Beckenbauer aber fügte noch hinzu: „Wenn Sie um 19 Uhr im Hotel sein können, dann könnten wir das Interview bis 19.30 Uhr schaffen – wenn Sie damit einverstanden sind.“ Und wie!


Um 19 Uhr saßen wir zusammen. Seine damalige Lebensgefährtin Diana Sandmann war zwar anwesend, saß aber in einem anderen Zimmer. Beckenbauer und ich sprachen über die Auslosung der WM 1982, über den HSV und auch ein bisschen über ihn privat. Und ich dachte bei diesem Gespräch immer wieder an jene Menschen, die Franz Beckenbauer stets als „abgehoben, überheblich und arrogant“ abgestempelt hatten. Genau das Gegenteil war der Fall. Der „Kaiser“ war höflich und zuvorkommend, er war einfach ein Mensch wie du und ich, er war genial.


Ich war total verblüfft und erstaunt. So ein feiner und großartiger Mensch. Ich war fassungslos vor Freude, und ich gab ihm gegenüber sogar zu, dass ich ihn so absolut nicht erwartet hätte. Eher so: Hier ein paar Fragen, dort ein paar Antworten, vielen Dank, auf Wiedersehen, schönen Abend noch mit der Oper aus New York. So hätte es laufen können, und alles wäre prima gewesen, aber dann verriet mir der große Franz Beckenbauer plötzlich über sich: „Früher war ich anders. Als Spieler des FC Bayern habe ich um Journalisten einen großen Bogen gemacht. Ich habe mit ihnen gespielt. Wenn sie bei Eis und Schnee und minus 15 Grad bei mir in Grünwald vor der Haustür waren, geklingelt und auf mich gewartet hatten, habe ich mich hinter die Gardinen gestellt und sie beobachtet. Ein Interview bekamen sie nicht.“ Ein Geständnis dieser Art hatte ich nie erwartet. Aber es wurde noch besser: „Erst als ich bei Cosmos in New York gespielt habe, bin ich aufgewacht. Ich lief dort durch die Straßen, und niemand erkannte mich, keiner wollte etwas von mir. Ich war ein Nobody. Das war mein Aha-Erlebnis. Ich dachte deshalb darüber nach, was ich bislang falsch gemacht hatte. Und kam zu der Erkenntnis: Wenn ein Chef einer Zeitung ein Interview von mir haben wollte, schickte er einen Mann seiner Zeitung zu mir. Meier, Müller oder Schulz. Egal. Derjenige, der zu mir kam, hatte seinen Auftrag zu erfüllen. Wenn nicht Meier, dann Müller, wenn beide nicht, dann Schulz. Daraus zog ich meine Lehren und wollte künftig kooperativer sein. Und das bin ich tatsächlich geworden.“


Ich konnte es nicht glauben. Franz Beckenbauer hatte sich mir erklärt, hatte vor mir seine Hose heruntergelassen. Unser Interview näherte sich der 19.30-Uhr-Grenze. Franz Beckenbauer sprach weiter, er sprach gelassen und ruhig, aber noch nicht vom Ende. Als die TV-Übertragung begann, rief Diana Sandmann nach ihrem Franz – aber der plauderte munter weiter über Fußball. Erst als der Uhrzeiger auf 19.45 vorgerückt war, kamen wir zum Schluss. Ohne jede Hektik, ohne Ärger darüber, vielleicht schon etwas aus New York verpasst zu haben – einfach nur freundlich, höflich und nett. Ein für mich unfassbar toller Tag hatte ein solch feines Ende gefunden.


Das ganze Interview fand übrigens per Sie statt. Eigentlich ein Novum, Journalisten und Spieler duzen sich. Ich wäre bei Franz Beckenbauer allerdings nie auf die Idee gekommen, ihn zu duzen. Was mir beim HSV über einige Jahre noch mit einem zweiten Spieler nicht gelang: Horst Hrubesch, aber das ist ein anderes Thema. Nach seinem Karriereende beim HSV liefen wir uns, der „Kaiser“ (als DFB-Teamchef) und ich, noch über Jahre oft über den Weg. In keinem einzigen Fall gab es dabei auch nur den kleinsten Hauch von Arroganz, Überheblichkeit oder Desinteresse. Immer einen „guten Tag“, oft einen vertraulichen Händedruck, mitunter eine kleine Plauderei über den HSV von heute. Ein einfach nur großartiges Verhalten von Beckenbauer, dass auch der große Uwe Seeler an Franz immer und immer wieder in höchsten Tönen gelobt hat: „So ein feiner Mensch, ein wahrer Freund, ein toller Kerl.“ Die Ehrenspielführer und „Schneeforscher“ hätten Brüder sein können, der Uwe und der Franz, denn sie waren sich in Sachen Menschlichkeit so ähnlich. Fantastische Menschen. Sie werden ihre feine Freundschaft nun im Himmel fortführen können. Und das auch ganz sicher genießen.


Ja, so habe ich Franz Beckenbauer erlebt, erleben dürfen, er war ein wirklich ganz feiner, feiner Kerl, überragend! Leider gibt es von dieser Sorte Mensch nicht mehr so viele, im Profi-Sport ohnehin nicht. Solche Männer, solche großartigen Persönlichkeiten werden in der heutigen Ellenbogen-Gesellschaft echt rar. Danke Franz!


So, das war es in „kurzen“ Zügen vor dem Start der Zweiten Bundesliga 2024. Ich bin total gespannt darauf, wie sich der Kampf an der Spitze entwickeln wird. Ob der HSV noch ganz nach oben, und der FC St. Pauli noch etwas nach unten kommt? Um ehrlich zu sein, ich vermute es ein wenig.


Ich habe vor ein paar Tagen St. Paulis einziges Vorbereitungsspiel im Internet live sehen können, das 1:3 gegen den VfL Osnabrück, nun ja, das war nichts Dolles, muss ich gestehen. St. Pauli war zwar meistens besser, aber blieb überwiegend total harmlos.


Und da der gute Nikola Vasilj wieder einmal einen seiner berühmt-berüchtigten „Torwart-Daddelei-Aussetzer“ hatte, indem er einem Osnabrücker den Ball zum 1:0 in die Füße spielte (Tor aus 25 Metern), habe ich dann auch schnell abgeschaltet. So etwas muss ich mir ja nicht ständig antun. Es langt, wenn ich das schon während der Punktspiele immer wieder ertragen muss. . . Und, um das noch zu sagen, St. Paulis Fans konnten zu diesem Spiel pausenlos Kommentare schreiben, und das taten sie auch reichlich. Zu diesem Slapstick-1:0 des VfL hieß es fast einstimmig: „Der gute Nikola wird es nie lernen. . .“


Genau, so ist es! Aber Trainer Fabian Hürzeler leider offenbar auch nicht.


Ich wünschen Euch und Euren Lieben ein großartiges Jahr 2014, viele Erfolge, viel Liebe, allerbeste Gesundheit. Und natürlich den Aufstieg Eures Lieblings-Klubs – wie auch immer der heißt.


Dieter Matz


















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